Nach einem aufregenden Erasmus+-Jahr, beginnend mit einem spannenden eTwinning- Projekt im Rahmen der Erasmus+-AG, gefolgt vom Besuch der SchülerInnen und LehrerInnen der spanischen Austauschschule auf Gran Canaria, war der langersehnte Moment nun endlich gekommen: zwölf Schülerinnen des Jahrgangs 9 machten sich zusammen mit den Erasmus+-Koordinatorinnen Katharina Frigger und Lena Tewes auf den Weg zu den kanarischen Inseln, genauer gesagt nach Vecindario auf Gran Canaria.
Früh morgens ging es mit dem Bus zunächst nach Düsseldorf und von dort aus mit dem Flugzeug direkt nach Las Palmas, wo bereits ein Taxi auf die müden, aber dennoch sehr aufgeregten SchülerInnen wartete. Nachdem im Hotel alle Zimmer bezogen waren, warteten auch schon viele spanische AustauschschülerInnen darauf, die Gäste aus Fürstenberg in Empfang zu nehmen – der Austausch konnte also beginnen.
Direkt am ersten Tag besuchten wir die IES Josefina de la Torre, unsere Austauschschule in Vecindario und wurden dort mit einem tollen Musical zu Los Finaos, dem Fest der Toten begrüßt. Wir lernten die Schule kennen, wurden mit spanischen Leckereien umsorgt und tauchten im Unterricht tiefer in die Tradition rund um Los Finaos ein – ein wirklich schöner Brauch, der auf den kanarischen Inseln jährlich in der Nacht vom 31.10. auf den 01.11. gefeiert wird. Traditionell werden an diesem Tag geröstete Kastanien gegessen – für uns ein völlig neues Geschmackserlebnis. Am Nachmittag durften unsere SchülerInnen eine weitere Tradition kennenlernen und auch selbst ausprobieren – Lucha Canaria. Angeleitet durch den Sportlehrer Carlos erlernten sie die Grundzüge dieses judoähnlichen kanarischen Traditionssports und lieferten sich zusammen mit den spanischen AustauschschülerInnen kleine Kämpfe – natürlich alles in der traditionellen blau-gelben Sportbekleidung des Lucha Canaria.
Die kommenden drei Tage standen ganz im Zeichen des kulturellen Erbes. In Arinaga, einem beschaulichen Küstenort mit vielen Windrädern, erklommen wir zunächst einen Berg, auf dem tunnelartige Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg erkundet wurden. Eine anschließende Wandertour führte uns mit atemberaubenden Blick auf den Atlantik zunächst in eine wunderschöne Badebucht und nach reichlicher Abkühlung am Leuchtturm vorbei bis in den historischen Ortskern von Arinaga.
Am darauffolgenden Tag erkundeten wir das Weltkulturerbe der Dünen von Maspalomas – eine beeindruckende Dünenlandschaft, die wir trotz des heißen Wetters durchwanderten. Danach hatten wir uns einen Nachmittag am Strand redlich verdient.
Zu guter Letzt besuchten wir Las Palmas, die Inselhauptstadt. Dort führten uns die spanischen SchülerInnen durch die Altstadt und besuchten mit uns gemeinsam das Kolumbushaus.
Doch was wäre ein Austausch mit Erasmus+ ohne eine europäische Komponente? Dieser widmeten sich die SchülerInnen am letzten Austauschtag in einem interaktiven Spiel in spanisch-deutsch gemischten Gruppen und arbeiteten heraus, wie ein gemeinsames Europa funktionieren kann. Anschließend versuchten sich die SchülerInnen gegenseitig ein paar einfache Sätze in ihrer Muttersprache beizubringen – gar nicht so einfach. Mit einer tollen Abschiedsparty mit reichhaltigem spanischem Buffet, tollen Spielen und der feierlichen Vergabe der Teilnehmerurkunden endete unser Austauschprojekt mit der IES Josefina de la Torre.
Nicht nur die Eindrücke der Reise nach Gran Canaria, sondern das ganze Projektjahr, haben alle Teilnehmenden nachhaltig geprägt, denn es ist einfach eine besondere Erfahrung in eine fremde Kultur blicken zu können, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen und Grenzen jeglicher Art zu überwinden. Ganz sicher hat sich das Bewusstsein für das eigene und auch das Leben Anderer bei allen SchülerInnen verändert und auch ihr Selbstbewusstein wurde durch diese Erfahrung gestärkt. Ein tolles Ergebnis, möglich gemacht durch das persönliche Engagement der Koordinatorinnen, die Erasmus+ an unserer Schule ins Leben gerufen und allen Teilnehmenden mit viel Energie und Herzblut eine unvergessliche Zeit ermöglicht haben.