Im Rahmen der Kooperation mit der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg nehmen die Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrganges an einem Workshop am ehemaligen Schießstand der SS teil.
Zu Beginn werden die Klassen durch die Dauerausstellung geführt und über die lokalen Tätigkeiten der Schutzstaffel (SS) im Ort Wewelsburg und die allgemeine Geschichte der Schutzstaffel bei der NSDAP informiert. Darüber hinaus erfahren die Schülerinnen und Schüler, inwiefern bis heute die Wewelsburg (insbesondere der Nordturm mit der Gruft und der Obergruppenführersaal mit der sogenannten „Schwarzen Sonne“) auf neonationale Strömungen eine anziehende Wirkung ausübt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um einer nachträglichen Verherrlichung der NS-Zeit 1933-45 entgegenzuwirken.
Einen besonderen Stellenwert nimmt allerdings das Gedenken an die Opfer der SS-Gewalt in Wewelsburg ein. Dies wird den Schülerinnen und Schülern eindrücklich am Standort des ehemaligen Konzentrationslager Niedernhagen, welches nur wenige Meter von der Burg entfernt liegt, verdeutlicht. Hier erinnert seit dem Jahr 2000 ein Mahnmal auf dem ehemaligen Appellplatz an die Opfer des NS-Terrors.
In Hörweite des Konzentrationslagers, gelegen in einem kleinen Waldstück am Ortsrand, befindet sich der von KZ-Häftlingen im Jahre 1941 angelegte Schießstand der SS in Wewelsburg. Dieser Schießstand diente den KZ-Wachmannschaften zu Schießübungen und als Exekutionsort. Der Schießstand geriet, nach und nach mit Erde und Schutt verfüllt, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Vergessenheit. Seit einigen Jahren wird dieser während der Workcamps von den Teilnehmern freigelegt, indem Bauschutt und Erde entfernt oder Besucherwege gesäubert werden. Auch unsere Schülerinnen und Schüler leisten mit ihrer Teilnahme aktive Erinnerungsarbeit, da sie den Ort des Terrors wieder ans Licht bringen und somit dabei helfen, dass die Opfer nicht vergessen werden.
Die bei der Freilegung entdeckten Fundstücke (Patrone, 9 mm und Schlüssel) werden analysiert und gelangen mit etwas Glück in die Vitrine in der Dauerausstellung.
Ein besonderer Dank gilt Herrn Ellermann, der die Schülerinnen und Schüler auf Augenhöhe mit interessanten, altersgerechten und kurzweiligen Erzählungen nachhaltig zu beeindrucken wusste.
Mit der Teilnahme an diesem einzigartigen Workshop leisten unsere 10ten Klassen einen aktiven Beitrag zur Initiative „Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage“.